August 5, 2024
Digitale Immobilien erfreuen sich immer größerer Beliebtheit - und das aus gutem Grund.
Immobilien gehören ganz allgemein zu den beliebtesten Kapitalanlagen der Welt. Und jetzt gibt es sie auch noch in der digitalen Welt.
Was vor wenigen Jahren noch absurd klang, wird nach und nach zur Realität: Investitionen in virtuelle Immobilien. Heute können Sie bereits ganze Grundstücke und gar Stadtviertel in der digitalen Welt kaufen - aber warum sollten Sie? Weshalb sind immer mehr Investoren dazu bereit, hohe Beträge in etwas zu investieren, das eigentlich gar nicht existiert? Warum boomen digitale Immobilieninvestments?
Dies und noch viel mehr zum Thema „Digitale Immobilien im Metaverse” lesen Sie in diesem Beitrag.
Dass Immobilien als besonders sichere Kapitalanlage gelten, ist kein Geheimnis. Immer mehr Investoren sind dazu bereit, hohe Summen für Grundstücke und Häuser zu investieren - und das nicht nur in Europa oder an der marokkanischen Küste - sondern auch rein digital im Metaverse.
Das Immobiliengeschäft in der virtuellen Welt boomt und es werden enorm hohe Beträge dafür investiert, um beispielsweise Snoop Doggs virtueller Nachbar zu werden oder sich eine luxuriöse, digitale Villa zu bauen. Virtuelle Immobilieninvestments sind längst Realität - und es werden stetig mehr.
Digitale Immobilien sind Immobilien, die ausschließlich im virtuellen Raum existieren. Dazu können alle möglichen Assetklassen zählen, angefangen von einzelnen Häusern über Grundstücke bis hin zu ganzen Unternehmen.
Meistens werden digitale Immobilien auf dieselbe Weise gekauft wie reale: Investoren und Käufer erwerben Gebäude oder Grundstücke mit der Absicht, sie zu einem höheren Preis weiterzuverkaufen oder gewinnbringend zu vermieten. Es gibt jedoch 2 ganz wesentliche Unterschiede zwischen traditionellen und digitalen Immobilien: Erstens können digitale Immobilien viel einfacher erstellt und zerstört werden als die physische Version. Somit kann der Markt für digitale Immobilien volatiler sein als jener für traditionelle Immobilien. Preise können schneller steigen und fallen, wenn Investoren digitale Immobilien handeln.
Zweitens ist die Nutzung einer physischen Immobilie viel klarer, während eine digitale Immobilie für eine Vielzahl von Zwecken genutzt werden kann. Während die einen Menschen digitales Land erwerben, um es als virtuellen Spielplatz oder Park zu nutzen, sehen andere darin eher Potenzial für einen Lagerraum oder ein Rechenzentrum. Die Möglichkeiten scheinen endlos und der digitale Immobilienmarkt wächst stetig weiter.
Metaverse meint eine virtuelle, dreidimensionale und vernetzte Welt, in welcher die reale und digitale Welt mithilfe von digitalen Technologien, wie zum Beispiel Virtual und Augmented Reality, miteinander verschmelzen. Im Grunde bedeutet dies, dass eine zweite, virtuelle Welt für den Menschen erschaffen wird, auf der er genauso lebt wie hier auf Erden. Auch im Metaverse können wir arbeiten, shoppen, uns mit Freunden verbinden und kommunizieren. Zu den größten Metaverses zählen aktuell Decentraland, Sandbox und Axie Infinity. In diesen virtuellen Welten werden Transaktionen mit einer Kryptowährung monetarisiert. Zudem werden neben dieser Kryptowährung NFTs (Non-Fungible-Tokens) genutzt, um den Austausch von Werten durchzuführen.
Im Metaverse ist ein virtueller Immobilienmarkt entstanden, in dem digitale Immobilien mit einer Kryptowährung gekauft werden können. In den großen Metaverses wurden bereits hohe Investments getätigt. In The Sandbox beispielsweise wurde ein virtuelles Grundstück im Wert von über 4,3 Millionen US-Dollar erworben. Auch im Decentraland steigen die Preise für virtuelle Immobilien. Dort wurde im vergangenen November für 2,4 Millionen US-Dollar die Fashion Street Estate erworben. Immer mehr Unternehmen kaufen Grundstücke in der digitalen Welt. Ganz vorne dabei: das Immobilienunternehmen „Metaverse Properties”, das gut die Hälfte aller digitalen Grundstücke im Metaverse besitzt.
Das digitale Land dient wie auch in der realen Welt als Investition. Wenn Sie ein digitales Grundstück erwerben, können Sie darauf bauen, es verkaufen oder auch vermieten. NFTs dienen dabei als Eigentumsnachweis.
Ja, Lage, Lage, Lage ist auch im Metaverse ein wichtiger Faktor - wenn auch nicht ganz so maßgeblich wie in der analogen Welt. Die Sache ist: Selbst die größten Distanzen lassen sich mit wenigen Mausklicks überwinden. So können in einem gefragten Metaverse auch die peripheren Lagen interessant werden.
Wie bei physischen Immobilien zählen auch im Metaverse Mikro- sowie Makrolage. Das bedeutet: Genauso, wie man sich in der realen Welt fragen muss, in welchem Land man eine Immobilie erwerben möchte, muss man sich fragen, auf welches Metaverse gesetzt werden soll. Sollte sich das präferierte Metaverse, wie zum Beispiel Decentraland, langfristig nicht durchsetzen, dann werden dort Grundstücke und Immobilien in Zukunft auch nichts mehr wert sein. Doch gilt es nicht nur, sich für das richtige Metaverse zu entscheiden. Die verschiedenen Abstufungen reichen viel weiter, bis hin zur Nachbarschaft und sogar der Straße - ganz wie in der realen Welt. Auch hier muss man entsprechend mehr zahlen, wenn man in eine Top-Lage oder neben Prominenten wie dem millionenschweren Rapper Snoop Dogg investieren möchte.
Der große Unterschied zwischen Immobilien-Token und Metaverse Coins liegt vor allem darin, dass Token den Wert einer realen Immobilie, die man theoretisch besichtigen könnte, auf der Blockchain abbilden. Metaverse Coins hingegen sind virtuelle Token, die für digitale Transaktionen in der virtuellen 3D-Welt verwendet werden.
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, Geld in digitale Immobilien zu investieren. Es ist unter anderem möglich, Gebäude und Grundstücke direkt von einem Verkäufer zu erwerben. Dies kann sowohl über Online-Marktplätze als auch über Auktions-Websites erfolgen.
Zum einen ist der Boden in der digitalen Welt keine begrenzte Ressource, das Angebot an digitalen Immobilien wächst stetig und anders als im physischen Raum besteht keine Gefahr von Unwetterschäden. Zum anderen benötigen digitale Immobilien keine teuren Sanierungen und ein Kauf verlangt keine Grunderwerbssteuer.
Auch wenn die Werte für digitale Immobilien im Metaverse aktuell steigen und Geschäfte äußerst lukrativ wirken, bleiben die Immobilieninvestitionen spekulativ. Niemand kann mit absoluter Sicherheit sagen, ob wir tatsächlich vor einem großen Immobilienboom oder doch eher der nächsten großen Immobilienblase stehen. Die Sache ist: Die virtuelle Welt ist unbegrenzt. Theoretisch könnte eine unendliche Anzahl an virtuellen Paralleluniversen gebaut werden, wodurch das Risiko einer Fehlinvestition natürlich steigen würde.
Zudem bringen digitale Immobilien zum einen eine eher geringere Liquidität und meist keine Dividenden oder Mieteinnahmen mit sich und können zum anderen nicht als Sicherheit herangezogen werden.
Smart Contracts sorgen dafür, dass zahlreiche bürokratische Aufwände, wie Dokumentenprüfung, Compliance, die Eröffnung eines Treuhandkontos oder klassische Dividendenzahlungen, direkt und automatisch über die Blockchain ausgeführt werden - ganz ohne Zwischenschritte.
Die Tokenisierung von Immobilien-Assets ermöglicht es einer breiten Investorengruppe, direkt in Immobilien zu investieren und die Eigenkapital-Barriere zu umgehen. Somit besitzen Anleger Immobilienportfolios, die rein aus Token bestehen.
Durch Immobilien-Token fallen die Transaktionskosten vergleichsweise kostengünstig aus. Zudem profitieren Investoren von einer Effizienzsteigerung, die sich durch eine rasche Transaktionsdurchführung ergibt.
Eine Transformation von illiquiden Immobilienanlagen in Token führt dazu, dass direkte Investitionen mit dem Charakter einer indirekten Investition ausgestattet werden, was bedeutet: Investoren können sich zudem eine höhere Liquidität sichern.
Ein besonders attraktives Merkmal der Blockchain-Technologie ist definitiv ihre Transparenz. Eine Transaktion auf der Blockchain kann rückwirkend nicht mehr geändert werden und ist für das gesamte Netzwerk nachprüfbar. Stornierungen oder Manipulationen von abgeschlossenen Transaktionen sind somit auszuschließen.
Immobilien zählen zu den illiquiden Vermögenswerten. Sie sind zum einen kapitalintensiv und zum anderen schwer zu handeln. Aus diesem Grund sind sie traditionell eher eine Anlage für die großen Player in der Immobilienbranche oder vermögende Privatpersonen. Bislang waren größere Immobiliengeschäfte für Kleinanleger weitestgehend unzugänglich. Durch die Immobilien-Tokenisierung kann sich dieser Umstand jedoch schnell ändern.
Die Blockchain eröffnet Kleinanlegern den Immobilienmarkt. Auch Kleinstanleger haben durchaus die Möglichkeit, ihr Portfolio mittels Token zu diversifizieren. Einige Immobilien-Token-Investments sind schon ab einer Einlage von 1.000 Euro möglich.
Kleinanlegern wird es durch die geringen Mindestanforderungen ermöglicht, mit einem relativ niedrigen Einsatz an Eigenkapital ein breit diversifiziertes Immobilienportfolio aufzubauen. Auf diese Weise können sogenannte „Klumpen-Risiken”, wie sie bei einem traditionellen Investment in Immobilien anfallen, verhindert werden.
Ja, ein digitales Grundstück kann sich bei einer weiteren Adoption des Web3 und dem damit verbundenen Metaverse sicherlich als lukrative Chance entpuppen. Speziell zu Anfang können besonders gute Lagen und Koordinaten ausfindig gemacht und möglicherweise günstig erworben werden.
So könnte es vergleichbar sein mit einer Investition in Berlin-Friedrichshain, als es noch out war, oder dem Kauf eines Herzstücks Manhattans, als es noch ein Fischerdorf war. Fakt ist dennoch: Es gibt ein enorm großes Angebot an Metaversen und es muss sich erst noch herausstellen, welche Projekte langfristig überleben können. Trotzdem finden sich jetzt schon sportliche Preise für die populärsten Parzellen für jene, die gerne virtuell neben einem Star wie Snoop Dogg leben oder ganz allgemein ein passives Einkommen generieren möchten.
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